Porsche 911 F-Modell
Kaufberatung Porsche 911 F-Modell
Bervor wir in die Kaufberatung für das Porsche 911 F-Modell einsteigen, ein kurzer Abriss über seine Historie.
Historie
Das 911 F-Modell als Nachfolger des Porsche 365 ist für viele Oldtimerfreunde der schönste Elfer.
Im September 1963 wurde das F-Model als Porsche 901 auf der IAA in Frankfurt erstmals präsentiert, doch die Typenbezeichnung 901 hatte eine Hacken, denn es bestand bereits eine Markenanmeldung.
Der Fahrzeughersteller Peugot hatte sich bereits dreistellige Zahlenfolgen mit einer Null in der Mitte schützen lassen. Dies führte dann auch zu einem Einspruch gegenüber der Typenbezeichnung 901 von Porsche. Daraufhin änderte Porsche die Typen-Bezeichnung und nannte das F-Modell von da an Porsche 911.
Diese drei Zahlen sollten später zu einem Synonym für einen der faszinierendsten jemals gebauten Sportwagen werden.
Das F-Modell erfuhr im Laufe der Jahre bis zu seiner Ablösung 1973 eine ständige Weiterentwicklung.
Die Leistung des Porsche F-Modells betrug anfangs 130 PS. 1966 wurde eine weitere Variante, der Porsche 911 S mit 160 PS vorgestellt. Im Dezember des gleichen Jahres kam erstmals die neue Karosserie-Variante Targa hinzu.
1967 folgte noch das neue Einsteiger-Modell – der Porsche 911 T mit 110 PS.
Der „normale“ 911er ohne weitere Typenbezeichnung hieß ab 1968 911 E. Im gleichen Jahr steigerte sich die Leistung des 911 S aufgrund der neu eingeführten mechanischen Einspritzung auf 170 PS .
Im selben Jahr wuchs der Radstand um 67 mm auf 2271 mm. Dies war eine Maßnahme, um das im Grenzbereich sehr kritische Fahrverhalten zu verbessern.
Ab 1969 gab es nun die drei Varianten: 911 T mit 125 PS, 911 E mit 155 PS und den auf 180 PS erstarkten 911 S mit jeweils 2,2L Hubraum.
1972 wurde die Legende der 911 RS mit 210 PS und einer 2,7 L Maschine geboren. Auch die anderen 911er-Modelle erstarkten abermals: 911 T 130 PS, 911 E 165 PS und der 911 S 190 PS mit jeweils 2,4 L Hubraum.
Im August 1973 wurde der „F“ abgelöst. Der neue 911er nannte sich das „G“ Modell.
Fahrverhalten des Porsche 911 F-Modells
Während die 130 PS Motoren einen etwas behäbigen Eindruck vermitteln, wirkt der 911 S wie eine Rakete und verlangt aufgrund einer starken Neigung zum plötzlichen Übersteuern nach einer kundigen Hand am Lenkrad.
Auch wenn F-Modelle besonders im Nassen anstrengend zu fahren sind und viel Aufmerksamkeit erfordern, ist es ein besonderer Reiz mit einem frühen 911er umgehen zu können, denn sowohl Bremskraftverstärker als auch Servolenkung waren damals nicht Stand der Technik.
Mit einem F-Modell erhält man ein wunderschönes Auto mit atemberaubendem Fahrgefühl bei sportlicher Fahrweise.
Kaufberatung Porsche 911 F- Modell – Risiken überschaubar machen!
Wichtigster Punkt einer Kauberatung für ein Porsche F-Modell ist die in Augenscheinnahme und Überprüfung der Karosserie.
Karosserie
Die Porsche F-Modelle waren extrem rostanfällig, wie fast alle Autos aus dieser Ära.
Folgende Karosseriebereiche sollten beim Kauf eines F-Modells unbedingt inspiziert werden:
- Kotflügel vorne an den Lampentöpfen und an den A-Säulen abwärts
- Stehbleche unter den vorderen Kotflügeln
- Der vordere Bereich des Kofferaums insbesondere unter den beiden Batterien
- Gesamter Schwellerbereich mit Wagenheberaufnahme
- Verstärkung (Spitzname:Banane) vor den hinteren Radläufen
- Gesamter Fahrzeugboden mit den hinteren Sitzmulden
- Gesamter Rahmenbereich bis zum Heck und die Drehstabaufnahmen
Also fast Alles.
Motor
Die Motoren des Porsche 911 F-Modells sind aus einer Magnesiumlegierung, die diese leicht machten, aber sehr problematisch sind, da Magnesium altert und dies besonders gerne die Gewinde der Stehbolzen ausreissen läßt. Die Überprüfung ist ein Muss.
Durch die ständigen Temperaturschwankungen kann sich der gesamte Motorblock verziehen, was zur Undichtigkeit des Motors und damit verbundenen aufwendigen Reparaturen führen kann.
Ganz typisch für das Porsche 911 F-Modell sind Probleme mit den Kettenspannern, die im schlimmsten Fall zu einem Motorschaden führen können. Oft erfolgte bereits schon von Vorbesitzern eine Umrüstung auf betriebsicherere hydraulische Kettenspanner.
Der luftgekühlte Porsche-Motor des 911 F-Modells hat eine Trockensumpf-Schmierung, die einen seperaten Öltank erfordert. Dadurch verlaufen viele Schlauch-und Metall-Leitungen vom Öltank zum Motor, deren Dichtigkeit sehr wichtig ist. Es wäre nicht das erste Mal, dass undichte Ölleitungen für eine Abflug verantwortlich sind.
Zu achten ist auch auf die sehr rostanfälligen Auspuff-Wärmetauscher, deren Ersatz sehr teuer ist.
Fahrwerk, Lenkung, Bremsen
Bremsen und Stossdämpfer erleiden durch die leichte Karosserie keine allzu große Beanspruchung, dennoch muss der Verschleiß der Bremsscheiben, Beläge sowie Fahrwerks-Gummis geprüft werden.
Besonderer Augenmerk gilt dabei den Drehstabdeckeln und den darin befindlichen Gummis.
Empfehlenswert ist die Überprüfung der Spurstangen und ob diese bereits auf die neueren Turbo-Spurstangen umgerüstet sind.
Interieur
Auch der Pflegezustand im Fahrzeuginneren des Porsche 911 F-Modells ist von großer Bedeutung, da Sattler- und Reparaturarbeiten dem Geldbeutel sehr zusetzen können. Typischen Verschleiß findet man häufig an
- Oberteil (Dashboard) des Amaturenbretts (Austausch sehr teuer, da aufwändig)
- Türverkleidungen mit Türtaschen
- Hutablage
- Vorder- und Rücksitze
Fazit
Wer sich ein F-Modell im gutem Zustand zulegen möchte, sollte sich ein komplett durchrestauriertes Fahrzeug kaufen und auch dazu bereit sein hin und wieder in das Auto zu investieren.